Grenzen aufmachen, Flüchtlinge in Afrika abholen

"Wenn wir Menschen erlauben, mit dem Flugzeug zu kommen, müssten sie nicht im Meer ertrinken"

In einem Interview mit dem "Stern" erklärte er, eine Öffnung aller EU-Grenzen sei der einzig vernünftige Schritt, um den Menschen zu helfen, die sich derzeit auf der Flucht befinden.

Experte fordert: "Machen wir die Grenzen auf - alle!" - die Flüchtlinge kommen sowieso [HuffPost]

Migrationsforscher François Gemenne hat dazu eine sehr radikale Meinung. Er sagt: "Machen wir die Grenzen auf - alle!"

Asylrecht ist unbegrenzt. 100 Millionen Migranten darf keine Obergrenze sein

Es muss natürlich klar sein, dass das Recht auf Asyl unbegrenzt ist. 1 Million, 100 Millionen, 1 Milliarde. Alle können kommen, alle müssen wir hineinlassen.

Aus Darfur, Syrien, Afghanistan.  In Eritrea gibt es 6 Millionen pauschal Asylberechtigte, 33 Millionen im Irak, 22 Millionen in Syrien. 61 Millionen. Weniger als einen Asylanten pro Deutscher.  Kriege gibt es auch im Süd Sudan, Nigeria (Boko Haram), Kongo, Nigeria, Afghanistan, Jemen. Die gesamte verzweifelte Bevölkerung braucht unseren Schutz. Diese oft gut ausgebildeten Spezialisten sind eine Chance für Deutschland.

Auch jeder ISIS Kämpfer hat ein Grundrecht auf Asyl

 

Wir müssen legale Wege für Flüchtlinge öffnen

 Die Flucht über das Meer würde aber nur durch die Öffnung legaler Wege gemindert. Deutschland hat eine besondere Verantwortung, weil hier 130.000 Syrer, 100.000 Iraker und 70.000 Afghanen leben, weit mehr als in allen anderen EU-Staaten. Die große Koalition könnte dafür sorgen, dass deren Angehörige ein Visum für Deutschland erhalten. Doch weil die Bundesregierung die Aufnahmeprogramme nicht fortsetzt und es fast unmöglich ist, ein Visum an einer deutschen Botschaft in den Krisenregionen zu bekommen, bleibt Flüchtlingen, auch aus Syrien, oft nur der gefährliche Seeweg. Handlungsoptionen zur kurzfristigen Beseitigung der Fluchtursachen hat Europa nicht. Eritrea wird vorerst eine Militärdiktatur bleiben. Syrien und der Irak bleiben ein katastrophales Kriegsgebiet. Dort hat übrigens militärisches Eingreifen erst zum Zerfall des Staates und zum Erstarken des IS geführt.   Welt

 

Wir sind schuld an Todesfällen

Wieso holen wir die Leute erst zig Kilometer vor der Küste Libyens ab?  Wieso gilt diese Hilfe nur für die wenigen, die das Leben riskieren, die Schleppern 5000 Euro zahlen um zu uns zu kommen?   Das ist unsozial.

Was ist mit den Millionen Verfolgten die das Geld für Schlepper nicht haben?  Wir sind schuld an all den Todesfällen im Mittelmeer, weil wir diese Menschen in akuter Not zwingen in Schlauchbooten das Mittelmeer zu überqueren.

Wir könnten sie direkt in den Häfen in Syrien, Türkei, Libyen, Somalia, Eritrea etc. abholen.  "Wer kann das schultern, wenn nicht wir?" sagt Ministerin Nahle zu Recht.

Es zeichnet sich ab, dass Personen, die vor akuten Konflikten fliehen, häufiger anerkannt werden. Anerkennungsraten für Menschen aus Syrien, Eritrea, Irak, Somalia und Afghanistan bewegen sich beispielsweise im Bereich von 62 bis 95 Prozent (sagt die UNO)

"Bei Syrern liegt die Schutzquote dagegen bei 95,7 Prozent". Die Zeit Selbst abgelehnte Afghanen dürfen nicht abgeschoben werden sondern müssen geduldet werden.    Welt

FDP will Flüchtlinge aus Syrien, Irak und Eritrea pauschal anerkennen

 

Flüchtlinge müssen abgeholt werden

Es ist unsere moralische Pflicht, diese 2 Millionen sofort mit Bundeswehrbooten und Kreuzschiffen abzuholen. Wieso warten wir bis die Schlepper den Migranten das Geld abgenommen haben?

SPD will EU-Grenzen für Asylanten öffnen: Der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Christoph Strässer (SPD), fordert die Schaffung legaler Fluchtwege aus den Krisenregionen in die EU. "Die europäische Politik der Abschottung muss aufhören", sagte Strässer am Dienstag im ARD-"Morgenmagazin". Er forderte eine Diskussion darüber, "dass wir in den Auslandsvertretungen der EU Möglichkeiten schaffen, Papiere auszustellen, damit die Leute nach Europa kommen und dort ihre Verfahren betreiben".

 

 

«Wir sollten die Grenzen öffnen»

Der Migrationsforscher François Gemenne sagt, ob Grenzen offen oder geschlossen seien, habe keine Auswirkungen auf das Ausmass der Flüchtlingsströme. Aber auf die Zahl der Toten.
Sie verfechten die These, Europa solle angesichts der Flüchtlingstragödie im Mittelmeer seine Grenzen vollständig öffnen und alle Migranten aufnehmen. Das klingt verrückt.
Im Gegenteil, das wäre die einfachste Lösung des Problems. Wenn man die Grenzen öffnet, verlieren die Menschenschlepper auf einen Schlag ihr Geschäftsmodell. Nun glauben die meisten Leute, eine Öffnung der Grenze würde einen gewaltigen Zustrom neuer Flüchtlinge provozieren und die ganze sogenannte Dritte Welt dazu verleiten, zu uns zu kommen. In Tat und Wahrheit spielt es für Migrationsströme keine oder fast keine Rolle, ob eine Grenze ­offen oder geschlossen ist.

 

Eine zwingende Logik. Die DDR Grenze hielt die Übersiedlung gut in Schach. Und in Australien ist seit 17 Monaten kein einziger Illegaler am Festland angekommen.

 

Ihre These widerspricht jeglicher Intuition, Logik und Erfahrung.
Es gibt im Wesentlichen zwei Gründe, weshalb sich jemand zum Auswandern entschliesst: entweder, um sein Leben zu retten, um nicht als Oppositioneller ins Gefängnis zu kommen, um einer Diktatur oder einem Krieg zu entgehen. Oder um wirtschaftlich aufzusteigen und zu Hause verbliebene Familienangehörige zu unterstützen. Beide Faktoren haben nichts mit offenen oder geschlossenen Grenzen zu tun, und eine Mauer oder eine strikte Rückschaffungspolitik der Zielländer haben keine abschreckende Wirkung. Das mag der gängigen Intuition widersprechen, ist aber eine Tatsache. Die Wirkung einer geschlossenen Grenze besteht darin, dass die Übersiedlung illegal und gefährlicher wird. Bei einer offenen Grenze haben Sie dieselbe Zahl von Flüchtlingen, und alle sind lebendig. Bei einer geschlossenen ist ein Teil von ihnen tot. Das ist der ganze Unterschied.
Können Sie das belegen?
Als die Italiener dank des Rettungsprogramms Mare Nostrum fast alle Bootsflüchtlinge vor dem Ertrinken bewahrten, sagten die Verfechter der Abschottung: Das ist ein Anreiz zur Migration und erleichtert die Arbeit der Schlepper. Nachdem das Programm abgeschafft und durch striktere Grenzkontrollen ersetzt wurde, kamen aber noch mehr Flüchtlinge. Oder nehmen Sie die Errichtung einer Mauer zwischen den USA und Mexiko. Hat sie etwas an der Zahl der mexikanischen Migranten geändert? Nein. Umgekehrt hat der Fall des Eisernen Vorhangs keineswegs eine unkontrollierbare Armutsmigration von Ost- nach Westeuropa ausgelöst, wie man Anfang der 90er-Jahre befürchtet hatte. Dasselbe gilt für die Öffnung der Grenze zwischen Indien und Nepal. Der Wille und die Bereitschaft, auszuwandern, hängen von strukturellen Faktoren ab, die sich jeder Migrationspolitik entziehen.

 

Der UN-Sonderberichterstatter für die Rechte von Migranten fordert, dass sie eine Million Flüchtlinge aus Syrien aufnehmen; er plädiert für Visa für Wirtschaftsflüchtlinge

Nun gerät die UNO in die Diskussion über das Verhindern weiterer Flüchtlingskatastrophen im Mittelmeer. Aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln. So fordert der Bundestagsabgeordente Roderich Kiesewetter (CDU) ein UN-Mandat gegen Schleuserbanden. Der "Bekämpfungsansatz" wird auch von anderen Politikern geteilt.

Dem gegenüber setzt der UN-Sonderberichterstatter für die Rechte von Migranten, François Crépeau, auf andere gesetzliche Regelungen gegenüber den Flüchtlingen: auf höhere Aufnahmekontingente der Zielländer bei Kriegsflüchtlingen und auf mehrmonatige "Multi-Entry-Visa" für Wirtschaftsflüchtlinge. Auch der "Einreiseerleichterungsansatz" dürfte Unterstützung bei Politikern finden.

 

 

 



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